Die Klumpfußbehandlung nach Ponseti ist eine orthopädische Redressionstherapie, die zur Korrektur angewandt wird. Die Behandlung sieht eine schrittweise Korrektur nach anatomischen Gesichtspunkten vor. Der Kinderorthopäde Ignacio Ponseti entwickelte diese Methode bereits in den 1950er Jahren. In Deutschland hat sie sich erst um die Jahrtausendwende in Deutschland etabliert. Die Behandlung wird im Wesentlichen in drei Schritten durchgeführt:
- Redressionsphase: Der Behandlungsbeginn sollte nach Möglichkeit bereits in den ersten Lebenstagen eingeleitet werden. Der Fuß wird laufend redressiert und wöchentlich in einem gepolsterten Gips fixiert. Auf diese Weise wird der Fuß über die mehrwöchige Behandlungsdauer langsam immer ein Stück weiter in die richtige Richtung gedreht.
- Tenotomie: Wenn durch das manuelle Redressionsverfahren keine weitere Korrektur mehr möglich ist, führt man in der Regel eine Tenotomie durch. Bei diesem kleinen Eingriff wird die Achilles- sehne quer durchtrennt und so wieder zusammengeführt, dass sich der Fuß im richtigen Winkel befindet. Anschließend wird der Fuß nochmal für drei bis vier Wochen eingegipst.
- Denis-Browne-Schienung: Nach den ersten zwei, drei Monaten bekommt das Kind eine ganztägige Denis-Browne-Schiene angelegt. Hierbei handelt es sich um zwei Therapieschuhe, die im richtigen
Winkel auf einer Metallschiene befestigt sind. Die Schiene wird 23 Stunden am Tag angelegt. Nach etwa vier Monaten kann die Schienennutzung auf 15 Stunden am Tag reduziert werden. Mit zunehmender Verbesserung muss die Schiene nur noch nachts angelegt werden, dies jedoch durchgängig bis zum vierten Lebensjahr. Die Füße werden so langsam und einigermaßen behutsam in die richtige Richtung gedreht.
Die Ponseti-Methode ist eine nichtoperative Behandlungsmethode des angeborenen Klumpfusses, die sich weltweit etabliert hat. Die Ergebnisse können einigermaßen zufriedenstellend sein, vorausgesetzt eine genaue Manipulations- und korrekte Gipstechnik sind dabei erfolgt. In der Praxis zeigt sich allerdings häufig, dass die Ergebnisse nicht optimal sind. Kritiker bemängeln eine ganze Reihe an negativen Nebenwirkungen: Füsse sind überkorrigiert, Versteifungen treten auf, das Kind wird in seiner Entwicklung behindert etc..