Die historische Entwicklung der Klumpfuß-Therapie fürt bereits bis in die in Antike zurück. Dort wurde über die Behandlung von Fußfehlstellungen durch „Taping-Verfahren“ berichtet. Die Redressionsbehandlung des Klumpfußes hat beispielsweise Hippokrates (370 v. Chr.) schon genau beschrieben. Er schildert das Anlegen von Verbänden und redressierenden, also formrichtenden, Schuhen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts hatte die allgemeine Begeisterung für die Chirurgie auch Auswirkungen auf die Klumpfuß-Behandlung. Auch sie wurde vermehrt mit dem Messer durchgeführt, denn die vermeintliche Heilung erfolgte relativ schnell: Schneiden und wieder zusammenführen, fertig! Negative Langzeitwirkungen waren nicht bekannt.
Erst in den späten 1950er Jahren entwickelte Prof. Ignacio Ponseti in USA die nach ihm benannte Methode, die noch heute weltweite Verbreitung findet. Sie beruht auf der Erfahrung, dass operative Methoden oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind und setzt mehr auf den Ansatz „Selbstheilung“. Hierbei werden die Füße eingegipst und während der ersten Lebensjahre auf einer Schiene fixiert. Seitdem geht die Entwicklung immer weiter in diese Richtung und Physiotherapie gewinnt an Bedeutung.
In den 60er Jahren wurden Methoden entwickelt, die gänzlich ohne externe Gerätschaften auskommen. Prof. Henri Bensahel verzichtet in seiner sog. „Französische Methode“ des Tapens ganz auf Gips. In Deutschland hat Barbara Zukunft Huber in der nach ihr benannten Methode den Fokus auf spezielle Physiotherapie-Verfahren gesetzt. Ebenfalls aus Frankreich kommt die Methode von Frédérique Bonnet-Dimeglio. Sie verbindet die manuelle Techniken mit der Taping-Methode sowie Fixierung durch Scotchcast Gipsschalen und hat damit hervorragende Ergebnisse. Das Zürcher Model der Klumpfusstherapie baut auf diesen Methoden auf. In ihr werden die Vorteile der verschiedenen Methoden zusammengeführt und von Ursula Issler zu einer ganzheitlichen Therapie ergänzt.